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Erbsen auf halb 6 – der Film

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Ein Preisgekrönter deutscher Film aller erster Güte sagen nahezu alle Kritiken über Lars Büchels beeindruckende Tragikomödie Erbsen auf halb 6.

Durch einen tragischen Autounfall verliert der bedeutende Theaterregisseur Jakob Magnuson (Hilmir Snaer Gudnason) sein Augenlicht und verzweifelt fast an dieser Situation. Er ist in hohem Maße deprimiert, trennt sich von seiner Freundin und verliert jeglichen Lebensmut.

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Jakob ist so frustriert, dass er sogar die Hilfe seiner geburtsblinden Therapeutin Lily Walter (Fritzi Haberlandt) ablehnt. In seiner Verbitterung macht er sich auf den Weg zu seiner sterbenskranken Mutter nach Russland. Lily macht sich große Sorgen um Jakob und begleitet ihn trotz seiner starken Abwehrhaltung auf seine Reise quer durch Europa. Nach kurzem „Motzkopf“ an den Tag legen, verliebt Jakob sich schließlich doch in Lily.

Büchel ist es gelungen, obwohl die Problematik der Erblindung Bestandteil des Filmes ist, auf ironische Art und Weise, zum Teil sehr komischen bis fast scharfzüngigen Szenen die Zuschauer mitzureißen und zu begeistern.

Die Inszenierung ist insgesamt meisterhaft gelungen und kleine Nebengeschichten sorgen für jede Menge Lacher und der nötigen Leichtigkeit, die in einer Tragikomödie so wünschenswert ist und von Büchel fein herausgearbeitet wurde. Ebenso hat Büchel mit der Wahl der Hauptdarsteller ein gutes Händchen bewiesen. Ein bezauberndes und herrlich miteinander harmonisierendes Paar, deren noch relativ unverbrauchten Gesichter die Rollen eindrucksvoll in die Herzen der Zuschauer spielen.

Der Film Erbsen auf halb 6 erschien 2004, hat eine Laufzeit von 94 Minuten und ist freigegeben ab 6 Jahre.

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Blindheit

Ein Mensch gilt – laut dem Gesetz – dann als blind, wenn er mit einer verwendeten Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) weniger als 2 Prozent als ein nicht erkrankter Mensch sieht. Unter dem Begriff „sehbehindert“ fallen Menschen, welche mit einer Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinse) weniger als 1/3 als gesunde Menschen sehen. Bei einer vollständigen Blindheit ist es dem Betroffen nicht möglich, dass er Licht wahrnimmt. Hier spricht der Mediziner von einer Amaurose oder auch Amaurosis. Die deutsche Rechtsprechung definierte aber nicht nur Personen als blind, welche auf beiden Augen eine vollkommene Sehunfähigkeit haben, sondern auch jene, auf welche folgende Kriterien erfüllen:

  • Das noch besser sehende Auge weist eine Sehschärfe von unter 2 Prozent auf, sodass nur eine Wahrnehmung von hell und dunkel möglich ist
  • Das Gesichtsfeld des Betroffenen beträgt weniger als 5 Grad

Die Ursachen

Es gibt unterschiedliche Ursachen, weshalb der Betroffene erblindet oder bereits blind geboren wurde. Bei der angeborenen Blindheit liegt eine vorgeburtliche Störung vor. Hier sind Fehlbildungen am optischen System verantwortlich. Das kann unter anderem eine fehlende Ausbildung der Netzhaut sein; auch eine Netzhauterkrankung kann mitunter zu einer Blindheit führen. Die Netzhauterkrankung lässt das Kind bereits vor der Geburt erblinden; oftmals erblindet der Betroffene auch erst im Kindesalter. Die Ursache, weshalb Kinder mit einer angeborenen Sehbehinderung auf die Welt kommen, liegt in erster Linie an einer leberschen kongenitalen Amaurose. Die Amaurosis congenita ist eine Erbkrankheit, bei welchem es zu einem Schwund des Sehnervs kommt. Diese Erkrankung führt bereits in jungen Jahren zu einer vollständigen Erblindung.

Das Glaukom und die Makuladegeneration sind die Hauptgründe für eine Erblindung

Laut der WHO – der Weltgesundheitsorganisation – gibt es unterschiedliche Gründe, weshalb Menschen in Mitteleuropa erblinden. Die Hauptursache ist die altersabhängige Makuladegeneration. An dieser Erkrankung leiden rund 50 Prozent der Betroffenen. 18 Prozent aller Erblindeten leiden an einem Glaukom (Grüner Star); 17 Prozent sind auf Grund einer diabetischen Retinopathie erblindet. Rund 5 Prozent leiden unter einem Katarakt, dem Grauen Star; etwa 3 Prozent der Blinden sind von einer Hornhauttrübung betroffen. Nur 2,4 Prozent aller Personen sind bereits im Kindesalter erblindet oder blind auf die Welt gekommen. Rund 4,6 Prozent aller Betroffenen in Mitteleuropa sind auf Grund anderer Ursachen in ihrer Sehfähigkeit eingeschränkt.

Die Verbreitung

Weltweit gibt es derzeit etwa 37 Millionen blinde Personen; 124 Millionen Personen gelten als sehbehindert. Die Statistik zeigt, dass etwa alle fünf Sekunden ein Mensch sein Augenlicht verliert. Hier sind vor allem die Zahlen in den Entwicklungsländern erschreckend: Rund 90% aller blinden Menschen leben in sogenannten „Dritte Welt-Ländern“. Das Risiko, in einem Entwicklungsland zu erblinden, ist 10-mal höher als in Industriegebieten. Die Hauptursache ist vor allem die Armut sowie auch die mangelhafte medizinische Versorgung. Vor allem im Bereich der Augenheilkunde gibt es hier ein dürftiges Angebot und nur wenige Behandlungsmöglichkeiten. Statistisch gesehen, ist in Afrika ein Augenarzt für rund 1 Million Menschen verantwortlich – in Deutschland hingegen liegt die Zahl bei 13.000 Personen.

Blindheit und Mediennutzung

Blinde Menschen beklagen, dass es zu wenige Blindenbibliotheken und Einrichtungen gibt, die ihrer Behinderung Rechnung tragen. Doch genau die sind notwendig, um Blinde und Sehbehinderte besser in die Gesellschaft zu integrieren. Die Schädigung der Augen führt zum Verlust der Sehkraft, aber ebenso zum Angewiesen sein auf Hilfsmittel. Das zieht erhebliche Benachteiligungen nach sich. Die Sehbehinderung oder Blindheit zeigt sich auch in der sozialen Identität.

Nachdem Blinde oder hochgradig Sehbehinderte noch bis ins 19. Jahrhundert hinein keine qualifizierten Arbeiten ausüben konnten, brachte Louis Brille 1825 deutlich Fortschritt, indem er durch die Erfindung der Punktschrift geistige Förderung möglich machte. Mit dem Wirtschaftsaufschwung der 1950er Jahre konnten Blinde auch verstärkt in der Industrie arbeiten.

Der technische Fortschritt brachte auch für Blinde Verbesserungen

Durch die Entwicklung von Computern begann auch für Blinde ein neues Zeitalter und sie nutzten Computer intensiv. Von Geburt an blinde Menschen gehen deutlich selbstverständlicher mit dem Medium um als später Erblindete. Auch streben sie öfter ein Studium an als es bei später Erblindeten der Fall ist.

Wer erst im Alter, z.B. infolge von Diabetes, erblindet, tut sich deutlich schwerer mit dem Lernen. Das trifft auch auf das Erlernen der Brailleschrift zu. Von den sehbehinderten Menschen über 66 Jahren beherrschende lediglich 7 % die Blindenschrift, vom Betroffenen unter 45 Jahren immerhin 72 %. Dennoch sind nur knapp 30 % aller blinden Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland berufstätig. Die meisten von ihnen beziehen eine Rente. Die höchste Quote blinder Erwerbstätiger war liegt in der Altersgruppe zwischen 21 und 49 Jahren. Berufe in der Telekom Indikation nehmen hier die Spitzenposition ein. Danach folgen therapeutische Berufe wie Physiotherapeut, Bademeister oder Masseur.

Mehrkosten für die Vertonung von Medien

Da die meisten uns umgebenden Informationen mit dem Auge aufgenommen werden, wirkt sich eine starke Sehbehinderung besonders nachteilig aus. Grundsätzlich ist die Mediennutzung von blinden Menschen mit erheblich höherem Zeit- und Kostenaufwand verbunden als die von Sehenden. Es wird zum Beispiel mehr Technik benötigt, da Medien in eine andere Darstellungsform übertragen werden müssen.

Zur Produktion eines Hörbuchs wird ein vollständiges Buch gesprochen und auf ein digitales Medium übertragen. Der Blinde kann den gleichen Inhalt beziehen der Sehende. Ein Hörbuch für Sehbehinderte wird jedoch nicht grundsätzlich von professionellen Sprechern vorgelesen und musikalisch unterlegt. In der Regel übernehmen diese Aufgabe ehrenamtliche Sprecher. Hörbücher für Blinde sind meist über private Initiativen und Blindenverbände erhältlich, also gemeinnützige Einrichtungen, die staatlich gefördert werden und von Spenden abhängig sind. So finden sich im Zentralkatalog für Hörbücher lediglich 50.000 Titel, erstellt in einem Zeitraum von 50 Jahren. Im Zentralkatalog für schriftliche Blindenmedien sind es immerhin 60.000 Werke.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob es Verlage und TV-Sender als ihre gesellschaftliche Pflicht betrachten, ihre Inhalte einer nicht sehenden Randgruppe zugänglich zu machen. Bisher gehen die Impulse meist von Blindenverbänden und Institutionen aus. Auch existiert bis dato noch kein Zentralkatalog, der Hörzeitschriften, digitale Zeitungen und Punktzeitungen insgesamt erfasst. Ein Blinder kann sich daher keine genauen Informationen darüber beschaffen, welches Medium in welcher Form und von welcher Einrichtung angeboten wird.

Bessere Technik für leichtere Mediennutzung

Immer häufiger produzieren auch die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten Hörfilme oder zumindest Filme mit akustischen Untertiteln. Obwohl das Radio von Sehenden und blinden Menschen gleichermaßen genutzt werden kann, hat Deutschland ein spezifisches Blindenangebot, das besonders auf die Belange von sehbehinderten Menschen eingeht. Sie haben auch die Möglichkeit der Programm-Mitgestaltung.

Heute ist die Mediennutzung von Blinden stark mit dem Einsatz technischer Hilfsmittel verknüpft und bringt deutliche Erleichterungen. Dank der Technik sind sie viel weniger auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen als noch vor 20 Jahren. Gleichzeitig existiert eine eigene Medienwelt für Blinde, die von Sehenden kaum wahrgenommen wird.

Blindheit bei spirituellen Tätigkeiten wie Meditation

Aufgrund ihrer körperlichen Behinderung haben Blinde natürlich mit einigen Nachteilen im Alltag umzugehen. Die hier thematisierten Nachteile der Mediennutzung für Blinde sind dabei nur ein Beispiel von vielen. Es gibt jedoch auch ein paar Vorteile, die Blinde ihren sehenden Mitmenschen voraus haben: Die Einschränkung der Sinne auf das Gehör, das Riechen und das Fühlen führt zu einer Schärfung der Sinne. So ist es oft zu beobachten, dass Blinde beim Meditieren bereits Voraussetzungen mitbringen, die Nicht-Blinde erst mühsam erlernen müssen. Die besondere Ausprägung der Sinne ist nicht nur im Hinblick auf Meditation hilfreich, sondern auch in anderen esoterischen Bereichen von Vorteil. Auch für esoterische Praktiken wie das Lesen von Aura und Chakren ist die besondere Schärfung der Sinne von Blinden bessere Voraussetzung als bei „sehenden“ Menschen.

https://youtube.com/watch?v=2jZCKQPivpg

Verzweiflung am Beispiel des Films „Erbsen auf halb 6“

Ein wesentliches Element der Handlung des Films „Erbsen auf halb 6“ und vor allem auch sein Beginn, hat mit dem Thema Verzweiflung zu tun: Autounfall, Erblindung, Suizid. Was hat es mit diesem Thema Verzweiflung auf sich und welche Lösungsmöglichkeiten nutzen die Protagonisten des Films oder wir als Protagonisten ihres Lebens?

Ein Mensch kann im Laufe seines Lebens an vielen Dingen verzweifeln. Oftmals muss er aber die Verzweiflung bekämpfen, sonst kann es passieren, dass sein Leben ein einziger Kampf sein wird.
Aber wie kann man die Verzweiflung bekämpfen?

Unter Umständen können Gespräche mit Freunden einen ersten Schritt auf diesem schweren Weg sein. Allerdings sollten es nur echte Freunde sein, mit denen man sich bespricht, denn es hilft niemandem, wenn man nur blöde Ratschläge, wie zum Beispiel „Stell dich nicht so an“ bekommt. Viele Menschen finden auch Hilfe bei dem Bekämpfen der Verzweiflung in ihrem Glauben, das heißt, sie suchen Rat und Stütze in Gebeten oder aber auch in Gesprächen mit einem Geistlichen. Die Qualität der Seelsorge und das Vertrauensverhältnis zu ihrem Pastor ist für viele Menschen ein Grund, den Kirchenaustritt – wo es manchen nur um das Sparen der Kirchensteuer geht – zu unterlassen.

Die Verzweiflung bekämpfen kann ein Mensch aber auch, wenn er wieder zu sich selbst findet. Manche Menschen sind in Problemen so gefangen, dass sich vor ihnen alles wie ein riesiger Berg auftürmt, denn man nicht bezwingen kann. Hier hilft es, wenn man sich die momentane Situation vor Augen führt und Schritt für Schritt versucht diesen Berg abzubauen. Das kann ein langwieriger Prozess werden, aber Menschen, die diesen schweren Schritt wagen, haben die Möglichkeit sich so ihrer Verzweiflung zu stellen und das Leben letztendlich wieder genießen zu können.

Der letzte Schritt, um Verzweiflung bekämpfen zu können, ist eine Therapie bei einem Fachmann. Dieser wird in ruhigen und sensiblen Gesprächen herausfinden, wo das Problem ursächlich liegt und mit dem Patienten Stück für Stück einen Weg finden aus dieser Verzweiflung herauszufinden. Solche eine Therapie ist langwierig und kann oftmals über mehrere Jahre dauern. Im schlimmsten Fall braucht der Betroffenen sein Leben lang, die therapeutische Hilfe an seiner Seite.

In „Erbsen auf halb 6“ gelingt den Handelnden der Weg zu sich selbst und damit ein Weg aus der Verzweiflung. Wo Witz und Leichtigkeit lebendig sind, hat Verzweiflung keine Chance. Eine Reise durch die Welt, die gleichzeitig eine Reise ins Innere darstellt, dient dem eigenen inneren Wachstum. So ist dieser Film ein Mutmacher in der Bewältigung schwerer Schicksalsschläge!

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